Erste Modellbahnausstellung der IG Spur Null

Viele Spurweiten sowie einige Raritäten waren am 07. und 08. Oktober in Jettingen bei der Modellbahnausstellung zu sehen. Die Willy-Dieterle-Halle wurde zum Mekka für große und kleine Modelleisenbahn-Fans. Für die Internationale Interessengemeinschaft Spur Null war es eine Premiere. Der Verein hat sich im Januar 2020 gegründet – und dann kam erst einmal Corona. Umso mehr freut sich die IG Spur Null mit seinen 15 Vereinsmitgliedern die erste Modellbahnausstellung auf die Füße gestellt zu haben. Insgesamt 22 Aussteller und Händler aus der Region und aus Süddeutschland, sowie aus dem benachbarten Ausland waren mit ihren Exponaten ins Gäu gekommen.

Besonders gefreut hat es den Verein, dass mit Hagen von Ortloff, eine bundesweit bekannte Kapazität der Eisenbahnszene, als Aussteller gewonnen werden konnten. In seiner Sendung „Eisenbahn-Romantik“ hatte er für seine Zuschauer Jahre lang über die Eisenbahn interessante Berichte aus der Welt präsentiert. Hagen von Ortloff hatte für die Ausstellung zugesagt und es war ihm eine Freude, einen jungen Verein bei seiner ersten Ausstellung zu unterstützen. Zusammen mit seinen Freunden Lutz Mäder und Rolf Brändle präsentierte er erstmals Modelle in Spur 0. Darunter einige Exponate die aus den 30er Jahren stammen. Bewundern konnten die Zuschauer Modelle die mit Strom oder Batterie betrieben wurden oder aufgezogen wurden wie ein Uhrwerk. „Das ist ein wunderbares Hobby, bei dem jeder auf seinem Gebiet ein Fachmann ist“ erklärte Hagen von Ortloff bei einem Gespräch.

Das Etikett „Fachmann“ trifft auch auf einen weiteren teilnehmenden Aussteller zu. Der ehemalige Modellbaumeister Harthmuth Ludwig, welcher feinmechanische Meisterwerke des Modellbaus herstellt. Dazu entwirft er zunächst Konstruktionszeichnungen auf dem Reißbrett, bevor er die historischen Dampflokomotiven im Maßstab 11,3 herstellt. „Bis so ein Modell fertiggestellt ist, ziehen gut und gerne zweieinhalb Jahre ins Land. Und ich habe noch nie ein Modell verkauft“, erklärt er voller Stolz.

Aber nicht nur große Exponate, sondern auch besonders kleine Wunderwerke wurden den Zuschauern präsentiert. So zeigte Dieter Philipp die kleinste funktionsfähige Dampfmaschine. Diese Minidampfmaschine wiegt gerade mal 15,1 Gramm und ist so klein, dass sie in eine Walnussschale passt. 

Auf einer großen Spur N-Anlage des n-club International aus Stuttgart gab es für jedermann viele kleine Besonderheiten zu entdecken. Verschiedene Geräusche und bewegliche Szenen konnten von den Zuschauern durch drücken von Knöpfen ausgelöst werden.  Von Vereinsmitgliedern der IG Spur Null wurden verschiedene Anlagen in Spur 0 ausgestellt. So gab es einen Rangierbahnhof „Ottenbach Ost“ oder das Modul „Shaun das Schaf“. Für dieses wurde die britische Zeichentrick Fernsehserie von Aardman Animations als Vorbild genommen. Auch eine Feldbahnanlage H0e mit 200 Schafen war ausgestellt auf der die Feldbahn ihre Runden drehte. Eine Privatanlage mit dem Namen „zur Kur ins Gäu“ in Spur H0 war ebenfalls zu bestaunen, wie drei kleinere Anlagen und eine Kofferanlage des MEC Rottenburg, darunter auch eine Märklin Minex Spur 0e Anlage.

Eine Anlage mit dem Namen „Mousehole“ von Jürgen Heinritz, die im Juni in Burton upon Trent, UK, bei der 7mm Narrow Gauge Association (NGA) den Preis für "The best layout in show" gewonnen hat, war ebenfalls zu bewundern. 

Auch die GES – Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen Stuttgart e.V. war mit einem Informationsstand vertreten. Hier konnten sich die Besucher über den Fahrbetrieb der Museumszüge der GES auf verschiedenen Strecken im Großraum Stuttgart informieren.

Gut besucht war der Bastel- und Spielbereich der durch die Minibahner aus Leinfelden betrieben wurde. Hier konnten Kinder und Jugendliche unter Anleitung ein Diorama mit Häuschen herstellen und sich so ein wenig mit dem Thema Modellbau vertraut machen.

Eine Neuauflage der Modellbahnausstellung ist für den 26. und 27. Oktober 2024 geplant.

Text und Bilder M&D Sailer